„In Franken brodelt es!“ – Googelt doch bitte mal den Satz. Nur so aus Spaß. Wisst ihr, wie viel Ergebnisse man dann bekommt? Genau 2! Und die kommen auch noch von der gleichen Seite. In Franken brodelt es also eher nicht – oder wie es der Dienststellenleiter im Frankentatort sagt: Wir wollen Ruhe!
Dabei gäbe es auch in Franken „Brodelpotenzial“. Nicht nur bei Club-Spielen oder wenn aus Bamberh wieder basketballtechnisch Freak-City wird. Ich meine jetzt eher geologisch. Egal, ob in der Rhön und in den Hassbergen, im Fichtelgebirge oder entlang der Fränkischen Linie – man möchte meinen, in Franken brodelt es doch gewaltig. Oder sagen wir es so: unter Franken.
Bei der ganzen Vielzahl an Vulkanen wundert es fast, dass es recht wenige Biere gibt, die sich auf die geologischen Besonderheiten beziehen. Da gibt es zum einen das Raab Zeilberger Dunkel (das früher mal Vulkan hieß) und das Dingslebener Lava der Privatbrauerei Metzler aus dem thüringisch-fränkischen Dingsleben. Bei der Namensfindung für dieses Schwarzbier mit satten 6,0 % Alkohol standen die Gleichberge Pate, aus deren vulkanische Tiefen die Dingslebener Brauerei ihr Wasser fördert. Die Gleichberge zählen übrigens – das nur nebenbei – als höchste Erhebung des Grabfelds. Und wenn wir grade bei „unnützen Fakten sind: beim Dingslebener Lava wird Thüringer Gerstenmalz und Hopfen aus dem Elb-Saale-Gebiet verbraut.
Das dunkelbraun-rotstichige Bier ist für ein Schwarzbier fast ein wenig „hell“. Oder sagen wir es so, es könnte schwärzer sein. Aber zur Lava passt es. Im malzigen Körper vermeint man eine Spur von Rauch zu erahnen – aber das rührt wohl eher von der Kombination der Röstmalze und des Hopfens her. Sonst ist es nett malzfruchtig, mit Anklängen an Karamell und leichter Frucht. Nett trinkbar, aber bei einem Schwarzbier – zumal aus Thüringen – erwartet man fast mehr. So eine Röstmalzbreitseite eben. Dass es die nicht gibt, ist aber nicht unbedingt schlecht, denn die Trinkbarkeit gewinnt dadurch.
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