Was für eine Woche?
Ein Stout, zwei Josephi Böcke … dabei wollte ich doch diese Fastenzeit nutzen, um eher Alternativen mit geringerem Alkoholgehalt zu probieren.
Voller Genuss bei halben Kalorien sozusagen!
Wobei der Spruch zwar markig ist, aber nicht stimmt. Denn auf nahezu allen Leichtbieretiketten wird darauf hingewiesen, dass sie 40 % weniger Kalorien und Alkohol hätten. Voller Geschmack bei nicht ganz halben Kalorien? Das klingt nicht so schmissig. Auf der Homepage wirbt man ja für das Hopfen Leicht der Stadtbrauerei Spalt mit typischen 2,9 % Alkohol mit einem nicht weniger griffigen Satz: „Die leichteste Versuchung, seit es Spalter Biere gibt.“ – obwohl es auch noch ein Spalter Alkoholfrei gibt. Aber das hebe ich mir für die Karwoche auf.
Folgt man der Homepage, wäre das Spalter Hopfen Leicht sowieso das ideale Bier für die Fastenzeit: „Wir empfehlen es als Aperitif, zu Suppen oder Salat, zu vegetarischen Gerichten, gekochtem Fisch oder Geflügel. Auch zu mildem Käse passt es sehr gut.“
Na bitte: Salat, vegetarische Gerichte, Fisch und Käse! So schaut mein Speiseplan eh gerade aus. Da ist mir das Hopfen Leicht ja gerade zur richtigen Zeit über den Weg gelaufen. Das „Referenzbier“ für den Kalorienvergleich ist hier das Spalter Helle Vollbier. Von dem war ich ja nicht ganz so begeistert, was vor allem daran lag, dass es mir ein wenig zu gehopft für ein Helles war. Andererseits wäre ein ausgewogen-hopfiges Helles Leichtbier als alkoholärmere Alternative auch eine feine Sache.
Hopfen kann man im Aroma auch erschnuppern, aber eigentlich dominieren den Geruch eher getreidige Töne. Der Körper zeigt ich auch erst mal ziemlich leicht. Aber blendet man dieses fehlende „Völle-Gefühl“ aus, hat man eigentlich ein ganz ordentliches Bier – für ein Leichtbier. Das Hopfenaroma ist fein, geht in Richtung kräuterige Würze, wird hintenraus ein wenig deutlich herb. Sind wir mal ehrlich: Da kenne ich so manches Vollbier – und ich denke vor allem an manch langweiliges oder schlecht ausbalanciertes Pils –, das wesentlich schlechter ist. Oder zumindest nicht besser.
Unter den Spalter Bieren ist das Hopfen Leicht übrigens nicht das einzige. Es gibt auch noch eine Leichte Weiße und den leichten Spalter Hopfenzwerg. Auf ratebeer gibt es zwar den Hinweis, das Hopfen Leicht und der leichte Hopfenzwerg wären identisch. Nominell unterscheiden sie sich aber in einigen Werten wie Brennwert und Kohlenhydrate. Auch die Stammwürze soll sich unterscheiden. Sei es, wie es mag. Da ich jedes Bier testen möchte, gönne ich mit das Hopfen Leicht. Es gäbe schlimmere Biere für die Fastenzeit.
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