Heute, am Sonntag nach dem 2. Juli begehen wir Franken ja „unseren Festtag“, den Tag der Franken. Dieses Fest begehen die fränkischen Regierungsbezirke (und nicht nur die, auch die Franken außerhalb Bayerns) seit 2006. Und dieser Tag der Franken spiegeltso etwas wie eine Emanzipationsbewegung wider. Hatten sich die Franken jahrhundertelang darum bemüht, gute Bayern zu sein, zeigen wir jetzt immer häufiger Selbstbewusstsein. Franken sind Franken und eben keine Bayern. Oder halt nur dem Bundesland Bayern zugehörig. Das zeigt sich in vielen Dingen: Es gibt ein immer stärkeres Interesse an einer erneuerten, fränkischen Tracht, an fränkischer Volksmusik und vor immer mehr Häusern weht der Fränkische Rechen oder eine der Bezirksfahnen. Und wo könnte sich fränkisches Selbstbewusstsein besser zeigen als beim Bier? Denn ohne uns Franken wäre Bayern eine wesentlich ärmere Region!
So verwundert es nicht, wenn auf immer mehr Bieren der Fränkische Rechen zu finden ist. Oder Biere gar heißen wie die heutige Frankonia Weisse der Wernecker Bierbrauerei. Da steht ganz selbstbewusst „Fränkische Weissbierspezialität“. Für die fränkische Seele ist das Balsam, prangen doch sonst auf Weizenbieren die weiß-blauen „Räuberrauten“! „Original Fränkisch“ ist das Bier, soll heißen regionale Zutaten, ein fränkischer Braumeister … Und damit ist noch nicht Schluss:
Kein Konzernbier – kein Industrieprodukt – kein „Fernsehbier“
Einfach – Hochwertig – Fränkisch
Das darf man an einem Tag wie heute durchaus auch als Seitenhieb gen Süden verstehen, denn hinter so mancher urbayerischen Biermarke, die im Fernsehen mit ihrer Tradition wirbt, stehen internationale Konzerne. Da kann Paulaner so viel Biergartenromantik verbreiten, wie sie wollen: Über die Schörghuber-Gruppe und der Brau Holding International ist auch Heineken am urbayerischen Bier beteiligt. Und das ist nur ein Beispiel.
Und dagegen halten die Wernecker mit ihrer hellen Frankonia Weissen. Die hat nette 5,3 % Alkohol und eine sehr helle Farbe. Schaut aber nicht schlecht aus und trinkt sich auch nicht schlecht. Es ist ein typisches, helles Weizen bei dem sich Bananen- und Fruchtaromen mit einer schönen, runden Hefenote verbinden. Die ebenfalls typischen Nelkenaromen geben einen feinwürzigen Widerpart, wobei die Würze wiederum gut in die Frucht eingebunden ist. Rundum stimmig. Hier und da noch ein paar kleine Citrusarömchen – und wie sagt der Franke? Genau, bassdd scho!
Ja, damit kann man nicht nur heute, am Tag der Franken, stilvoll anstoßen. Und hinter ihren bayerischen Geschwistern muss sich die Frankonia Weisse auch nicht verstecken. Jetzt müsste nur „der Glubb“ wieder aufsteigen …
Noch keine Kommentare