Letzthin wurde ich ja gefragt, wie viele Leute so im Durchschnitt meine tägliche Kolumne ansehen, lesen oder wie auch immer registrieren würden. Und wenn solche Fragen kommen, muss ich ja immer gestehen, dass ich darauf gar nicht so sehr achte. Zwar weiß ich, dass die Zugriffszahlen bei Facebook und diesem Blog pro Tag so zwischen drei- und vierstellig sind, die Zugriffszahlen des Blogs pro Monat demenstprechend fünfstellig. Aber, ob das jetzt viel ist oder wenig, ob ich mir jetzt auf die Schulter klopfen darf oder etwas an meinem Schreibstil ändern … ganz ehrlich gesagt, darüber mache ich mir wenig Gedanken. Die Schwankungen bei diesen Zahlen sind ja auch mehr dem Interesse an den einzelnen Bieren geschuldet. Ist das Bier interessant, schauen mehr Leute drauf. Ist das Bier uninteressant, könnte ich schreiben, was ich wollte, schätze ich.
Im Falle des heutigen Biers gibt es wahrscheinlich wieder nicht so viele Klicks. Das liegt weniger daran, dass das Bier langweilig wäre, sondern daran, dass die meisten „Kernfranken“ die fränkischen Gebiete außerhalb Bayerns nicht so im Blick haben. Wem aus Ansbach, Fürth oder Würzburg sagt denn Kaltennordheim schon was? Oder wem aus Hof, Bamberg oder Lauf? Aber es geht hier ja nicht daraum, möglichst viele Zugriffe zu generieren, um Werbeeinnahmen o.ä. zu steigern. Dieses Projekt soll die Bierlandschaft Frankens in seiner Gänze beschreiben und deshalb auch Biere von Brauereien, wie die der Brauerei Dittmar in Kaltennordheim vorstellen.
Interessant ist die Rhönbrauerei für mich ja vor allem wegen ihrer jährlichen „Sonderbiere“. Die Simco-Serenade zum Beispiel war so ein Bier, das man als craftbieraffiner Bierfranke unbedingt kennen sollte. Aber davon kann kaum eine Brauerei leben, also gibt es natürlich auch aus Kaltennordheim ein „Brot-und-Butter-Bier“ – das Rhöner Pils. Das sieht ganz nett aus, wie ein Pils eben, nur dass ich den Eindruck hatte, as Bier sei nicht ganz so glanzfein und hätte eine leicht opalisierende Trübung. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht, das mag sein, wie es mag. Ich bin da eh nicht so der Fetischist in Sachen Filtration! Das Hopfenaroma empfand ich als grasig-würzig. Vom Geschmack her ist auch hier die Hopfenblume präsent, teilt sich seine Rolle aber mit getreidigen und auch malzigen Aromen. Und dann ist da noch eine leicht unterschwellige Süße. Der leicht grasig-würzige Hopfen darf sich bis in den Nachhall hinein zeigen, auch das ist in Ordnung. Vor allem ist es für ein Pils aber recht mild. Da gibt es Kollegen, die wesentlich „knackiger“ daherkommen. Andererseits passt es so zum Charakter dieses Bieres. Das Rhöner Pils kommt mir ein wenig wie ein „Trinkbier“ vor. Das ist in Ordnung, würde mich alleine jetzt aber nicht vom Hocker hauen. Da finde ich die anderen Biere der Rhönbrauerei Dittmar wesentlich interessanter.
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