Zum Wochenende ein neues Weizen, diesmal das Dunkle Hefe-Weissbier der Brauerei Maisel aus Bayreuth. Das ist ja eine der größeren Brauereien in Franken – laut Wikipedia-Eintrag mit einer Produktion von 400.000 hl pro Jahr.

Nun ist das mit der Größe einer Brauerei so eine Sache: Auf der einen Seite freut man sich natürlich, wenn man im In- wie Ausland ein bekanntes Bier findet. Auf der anderen Seite ist so manchem Bierfranken eine Brauerei mit sechstelliger Hektoliterzahl per se suspekt. Was so groß ist, kann doch gar nicht mehr gut sein. Oder?

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In Sachen Weizenbier hat man bei der Brauerei Maisel schon eine Ahnung, was man tut. Das wird auch am Dunklen Hefe-Weissbier deutlich. Der Antrunk des dunklen Weizens ist schön voll, malzig, aber nicht süß. Neben dem weizentypischen Hefearomen, neben der (ein wenig grün wirkenden) Banane und ein wenig Nelke hat man auch Karamell- und leichte Röstnoten auf der Zunge. Das Mundgefühl ist typisch weich, auch die Rezens passt. Hintennach dürfen die Hefe und die Fruchtaromen noch ein wenig stärker nachwirken. Was soll man sagen: Das passt schon.

Maisel Dunkel

 

Habe ich etwas zu bemängeln? Ja … und wieder betrifft es den Einsatz von Röstmalzbier. Nicht, dass ich generell etwas gegen das Färben von Bieren mit Röstmalzbier hätte – solange es wie beim Dunklen Hefe-Weissbier auf dem Etikett deklariert ist, kann ich meinen Frieden damit schließen. Aber wenn Röstmalzbier eingesetzt wird, dann sollte man auf der Homepage und dem Etikett  nicht die „sorgfältige Komposition aus Weizenmalz und schonend gerösteter, karamellisierter Spezialmalze“ loben, die „Maisel’s Weisse Dunkel seine schwarz-rote Mahagonifarbe“ verleiht. Und vielleicht würde ich mir ein wenig mehr „dunklen Charakter“ wünschen. Da gibt es dunkle Weizen mit stärkeren Röstaromen. Aber wenn man bei den Ausstoßzahlen in größeren Dimensionen denkt, dann muss man sich geschmacklich eher in Richtung „Mainstream“ orientieren. Und dafür ist das Dunkle Hefe-Weissbier gar nicht so schlecht.