Mal wieder ein Sonntag, was bedeutet, dass ich mal wieder ein Weizen vorstellen könnte. Dafür gehe ich mal in die Rhön. Oder besser vor die Rhön. Genau gesagt nach Ostheim vor der Rhön. Wer da noch nicht war, das ist ein nettes Fleckchen mit einer der größten Kirchenburgen Deutschlands. Und mit einer interessanten Geschichte. Denn Ostheim vor der Rhön war für gut 400 Jahre eine thüringe Exklave in der fränkischen bzw. später bayerischen Rhön. Und das führte zu allerlei Zwist zwischen den zuständigen „Ämtern und Behörden“. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde Ostheim unter bayerische Verwaltung gestellt, war aber eigentlich weiterhin thüringisch. 1947 akzeptierte Thüringen diese „Annektierung“ stillschweigend, ohne jedoch offiziell auf Ostheim zu verzichten. Erst mit der Gebietsreform von 1972 wurde das thüringische Ostheim wieder fränkisch. Verrückte Geschichte eigentlich.

Streck Weizen 2

Das liebe ich ja an diesem Projekt: Über die verschiedenen Biere lernt man immer wieder etwas neues über die eigene Landesgeschichte und deren Merk- und Sehenswürdigkeiten. Wenn man so will, ist das fast schon ein „doppelter Genuss“. Schließlich geht es naicht nur um Kultur, sondern auch um den leiblichen Genuss. Und diesmal in Form eines orangefarbenen Weizens. Es verbreitet süßliche, fruchtige Aromen und auch im Geschmack kommen fruchtige Noten nach Orange, Zitrone, Banane usw. dazu. Süßes Malz, Fruchtaromen, ein wenig sämig in der Textur, eher süßlich angelegt und mit bananiger Hefe im Abgang … eigentlich kein schlechtes Weizen. Nur in der Mitte „klafft ein Loch“. Da könnte es ein wenig fülliger sein. So wirkt es stellenweise fast ein wenig wie ein Weizenradler, aber nur entfernt.

Streck Weizen 1Streck Weizen 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Interessant ist übrigens auch, dass es Weizen der Streck Bräu mittlerweile nicht mehr in der NRW-Flasche zu geben scheint, sondern in einer Schraubverschlussflasche. Im letzten Jahr gab es das noch nicht, da bin ich mir sicher. Zudem, so liest man bei ratebeer.com und biertest-online.de soll es das Weizen auch unter dem Namen Aquella Premium Weizenbier geben. Im Vergleich zu den dort besprochenen Weizen hatte meine Flasche von letztem Jahr allerdings 5,1 % Alkohol satt der dort vermerkten 5,4 %.

Streck Weizen 4

So sieht das Streck Weizen mittlerweile auf der Homepage aus.
(Quelle: http://www.streckbier.de/site/Streck_s_Weizen.22.0.html)

 

Da ist es mit dem Weizen wie mit der Ostheimer Stadtgeschichte. Ein wenig kompliziert, aber eben deshalb interessant. Da lernt man nie aus …