Jetzt ist ja die Zeit der permanenten Jahresrückblicke. Die Menschen 2014, die Ereignisse 2014, die Statistiken 2014 und, und, und. Keine Angst, damit langweile ich euch nicht. Aber auch ich schaue natürlich zurück und da fallen mir spontan die Fragen 2014 ein. Ich habe da kein offizielles Ranking gemacht, aber was ich so am häufigsten höre, ist:
- Kennst du dieses Bier schon schon?/Hast du dieses Bier schon getrunken/probiert?
- Wie viel trinkst du eigentlich so pro Woche/Tag/Abend?
- Was sagt eigentlich deine Frau dazu?
- Woher bekommst du eigentlich die ganzen Biere?
Die Antworten auf die ersten drei Fragen sind relativ einfach und lauten meist: Ja./Nein; Statistisch Mehrer/Weniger, als du denkst/Statistsich eins; Frag lieber nicht! Das sind so meine Standardantworten, die man mehr oder minder bei jeder Frage beliebig anwenden kann. Nur mit der Antwort auf die letzte Frage wird es ein wenig schwerer.
Wie komme ich an meine Biere?
Da ich keine Brauereien anschreibe und um Produktproben bitte (oder bettle, je nachdem), lautet die kurze Antwort: Ich kaufe sie. Das ist dann aber nur die Kurzfassung und, wer mich kennt, weiß, dass es dabei nicht bleibt. Ich probiere die Biere auch während Produktvorstellungen, zu denen ich manchmal eingeladen werde, bei Freunden, auf Festen, während der legendären Tasting Abende im Cafe Abseits und während Messen. Biermessen wie die Braukunst Live in München z. B. sind nicht schlecht, um in kurzer Zeit (und kleiner Menge) viele unterschiedliche Biere zu verkosten. Und so kam es, dass ich während der letzten Braukunst Live Ende Februar über das Winter Festbier der Brauerei Faust aus Miltenberg in die Hände bekam.
Das ist für mich insofern witzig, als dass ich dann ein Bier probiere und mir in eines meiner vielen Notizbücher dazu Notizen mache, und genau weiß, dass ich erst gut 10 Monate später darüber schreiben werde. Im Falle des heutigen Faust Winter Festbieres sind das ziemlich genau 303 Tage später, also (mindestens) auch 303 Biere, nachdem ich es probiert hatte.
Vom Typ her ist das Faust Winter Festbier mit 5,5 % ein schönes, altgoldenes Märzen mit einer Mischung aus Pilsner und Münchner Malz, wobei das Verhältnis so über den Daumen 3/4 zu 1/4 sein soll. Im Aroma hat man eine feine Getreidesüße. Auf dem Gaumen ein weiches, frisch-rezent wirkendes Festbier. Das Malzaroma ist angenehm ausbalanciert. Die Süße nicht so deutlich, wie ich es vom Geruch her erwartet hätte. Dafür ist es schön in seinen brotigen Aromen, dem Karamell-Ton und der schönen Würze. Süffig ist das, aber nichts Spezielles. So hatte ich es mir jedenfalls vor 10 Monaten notiert. Wobei die Notiz auch ein wenig dem Umfeld des Tests geschuldet ist. Denn die Biere, die ich davor getestet hatte, waren Weizenböcke, IPAs oder Porter.
P.S.: Wenn wir schon bei Fragen sind, bleibt eine Frage beim Faust Winter Festbier: Ist es nun das gleiche Bier wie das Sommer Festbier? Die Frage kann ich so einfach nicht beantworten, da lag zu viel Zeit zwischen den einzelnen Tests. Aber sie kommen mir schon sehr ähnlich vor. Auf ratebeer habe ich dazu auch einen Vergleich gefunden. Mit gleichem Ergebnis: Sehr ähnlich. Was es an Unterschieden gibt, könnten produktionsbedingte Schwankungen sein. Leider habe ich nicht auf jede Frage eine Antwort. ;-)
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