Und gleich noch ein Bock, aber diesmal einer, bei dem ich mir ein klein wenig „schwer tue“. Denn um in Frankens Biervielfalt ein wenig Ordnung zu bringen, teile ich die einzelnen Biere in Kategorien ein, z. B. in Bock Hell und Bock Dunkel. Aber was mache ich mit dem Hönickator der Brauerei Hönicka in Wunsiedel?

Hönickator Biertest

Ich meine, optisch ist das doch … tja, bernsteinfarben vielleicht. Jedenfalls nicht hell, aber auch beileibe nicht dunkel. Obwohl er im Sortiment auf der Homepage der Brauerei als „dunkel und süffig“ bezeichnet wird.

Hoenickator

Auf dem Rückenetikett hingegen steht „unser heller Doppelbock mit langer Tradition“. Darf ich es mir jetzt raussuchen? Oder gibt es gar zwei „Hönickatoren“???

Hönickator Biertest Wunsiedel

 

Auch geschmacklich ist er jetzt nicht als wirklich dunkler bzw. heller Bock zu identifizieren. Klar, da sind Karamellaromen, aber auch ein wenig Bisquit- oder Honigsüße. Und natürlich ist er malzig und getreidig, aber hintenraus zeigt sich durchaus auch ein wenig Hopfenaroma. Vom Mundgefühl her wirkt er weich – da geht er mehr in Richtung eines dunklen Bocks. Denn so mancher Helle Bock ist hintennach recht bitter und manchmal schon übertrieben gehopft. Das ist hier trotz des feinen Hopfenaromas im ansonsten getreidigen Finish nicht der Fall. Und Letzteres spricht ja wiederum für einen hellen Bock. Wie gesagt, ich finde, er pendelt zwischen hellen und dunklen Böcken hin und her mit mehr Tendenz zum hellen Bock – aber in einem ist er eindeutig:  in seiner Süffigkeit! Auch wenn das bei einem Doppelbock mit 7,4 % Alkohol gefährlich sein kann. Vielleicht würde der bei der Frage, ob er jetzt hell oder dunkel sein soll, helfen? Vielleicht sortiere ich ihn auch einfach bei beiden Kategorien ein …