Heute ist ja Christi Himmelfahrt, aber kaum einer denkt heute an den religiösen Feiertag. Schließlich ist heute auch Vatertag. Und deshalb erst mal allen Vätern einen schönen Vatertag.
Bisher postete ich an den Vatertagen ja immer Biere, die sich sehr gut dazu eigneten, in größerer Anzahl getrunken zu werden. Oft auch aus ausgesprochenen Bierregionen. Da war das Vollbier vom Wagner aus Kemmern, das Bier vom Schwarzer Adler aus End, das Hölzlein Vollbier aus Lohndorf und natürlich auch das legendäre Huppendorfer Vollbier vom Grasser. Und die Tage davor gab es allerlei Empfehlungen für Vatertagstouren.
Mit dieser Tradition möchte ich heute mal brechen. Also nicht mit der Tradition der Vatertagstour. Auf diese begeben „meine Jungs“ und ich uns natürlich auch wieder in diesem Jahr. (Welche Hintergründe es für diese Vatertagstouren bzw. Herrentouren habe ich mal kurz hier skizziert.)
Aber mit diesen Vatertagstouren ist es ja so eine Sache. Denn auch in diesem Jahr warnt die Presse vor den leider üblichen Exzessen. Nicht wenige trinken heute eins über den Durst oder zwei oder drei … und dann sind Peinlichkeiten vorprogrammiert. Oder um es mit den Worten von Radio Hamburg zu sagen:
Brüste, Bier & Bälle – Es ist wieder Vatertag!
Wie schön wäre es jetzt, wenn wir Männer eine „Reset-Taste“ hätten, mit der wir uns von all den eventuellen Peinlichkeiten … nun ja, wieder befreien könnten. Und da kommen wir zum heutigen Bier des Tages, dem Benedikt XVI der Lang Bräu aus Schönbrunn.
Nun ist die Brauerei Lang ja ein Betrieb, der eher mal „für jeden Scheiß“ gut ist. Da gibt es ein Erotikbier, das der Brauer auch mal „werbewirksam ohne Hose“ im Fernsehen einbraut und das die Manneskraft (und nicht nur die) heben soll. Oder das launige Faschingsbier mit dem Namen „Schit dibri nó„. Und neben solchen Bieren soll es ein Bier zu Ehren des deutschen Papstes geben? Nun wäre die Brauerei Lang nicht die Brauerei Lang, wenn es mit dem hellen Bock nicht so seine Bewandtnis hätte. Und die hat es, aber es liegt nicht an den satten 7,5 % Alkohol. Das ist ein Wort, fällt aber im Geschmack nicht so auf. Auch der recht süße Antrunk ist nicht das Problem, den darf ein Bock haben. Dazu kommen Getreidearomen und eine Spur Bisquit oder Toast. Außerdem kommt ein recht sämiges Mundgefühl für einen hellen Bock dazu. Das ist alles im Rahmen dessen, was man gewohnt ist. Auch das der Hopfen nach hinten raus ein wenig mehr im Aroma zulegen darf, passt. Wobei das Aroma getreidig bleibt, vielleicht noch ein wenig buttrig wird. Alles bekannt. Gut, die deutliche Bittere anderer heller Böcke fehlt dem Kollegen hier. Da bleibt er eher engelhaft süß. Und das, obwohl er laut Homepage satte 29 Bittereinheiten (also so viel wie manches Pils) haben soll. Die fallen aber bei all der Malzfrucht und Süße nicht auf. Also ehrlich, da hatte ich schon unsüffigere Biere vor mir stehen.
Das aber ist nicht der Grund, warum ich heute über diesen Doppelbock mit 18,1 % Stammwürze schreibe. Der offenbart sich auf der Rückseite des Bieres.
Tja, wie praktisch. Wer also heute das eine oder andre Seidla zu viel getrunken hat, der muss zum Abschluss nur noch ein Benedikt XVI einschrauben können und es werden einem die Sünden des Tages … aber Halt! Der Bräu vom Lang ist nicht der Papst und die Sünden vergibt man sich nur selbst! Genauso wie man nach zu viel Benedikt-XVI-Doppelbock nur selbst die Peinlichkeiten vergisst. Der Rest der Welt zeigt trotzdem am nächsten Tag noch auf einen und so mancher „walk of shame“ will hinter sich gebracht werden. Also Jungs, denkt daran:
Feiert schön, aber übertreibt es nicht!
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