heute krame ich mal wieder ein wenig tiefer in den Bieren, die ich zwar schon getestet und zu denen ich Verkostungsnotizen geschrieben habe, für die ich aber bisher noch nicht die passende Gelegenheit gefunden hatte. Das Festbier von der Brauerei Meusel hatte ich so ungefähr vor gut 11 Monaten in der Hand, damals hatte ich mir überlegt, es vielleicht zu Ostern zu besprechen. So ein Festbier sucht schließlich nach einem festlichen Anlass! Aber da gab es dann unter anderem ein Meusel Frühlingsfest. Auch zu Weihnachten hätte es gut gepasst, aber da hatte ich ja schon den hellen und den dunklen Meusel-Bock.

Meusel Festbier

Nun gut, bevor ich jetzt wieder bis Ostern warten muss oder das Bier gar ganz vergesse, schreibe ich halt heute schnell darüber. Was weg ist, ist weg! Ich bin ja jetzt auch nicht mehr der Jüngste und kann mir alles merken! Mit 5,5 % ist das alt-goldene bis bernsteinfarbene Festbier nicht zu stark, aber steht gut im Futter. In der Nase hat man ein typisches Bieraroma mit getreidigen, aber auch hopfigen Noten. Geschmacklich ist es ein wenig kernig, der Hopfen wirkt da für einen Moment wie „ein Kloß“, den es herunterzuarbeiten gilt. Aber versteht mich nicht falsch, für einen Franken ist so ein kindskopf-großer Kloß generell nichts schlechtes. Vor allem, wenn der Hopfen in Aroma und Bittere hier gegen die Süße des Malzkörpers anarbeitet – und das auch muss! Die Mischung aus Süße, Karamellnoten, der nussigen Würze und dem erst mal herb-hopfigen Start hat mich – entfernt – an so manchen hellen Bock erinnert. Da kommt es mit seinen 5,5 % zwar nicht ganz hin, aber hey … warum nicht mal auch in der Fastenzeit – oder eben gerade dann! – zu etwas Stärkerem und auch geschmacklich Gehaltvollerem greifen? So als vorgezogener Ausgleich, denn morgen gibt’s wieder ein Alkoholfreies!