Hatte ich zu Martini noch beklagt, dass es kein spezielles Martins-Starkbier gäbe? Dabei gibt es tatsächlich so einen Martinibock, nämlich von der Brauerei Meusel aus Dreuschendorf. Das hätteich mir ja gleich denken können. Schließlich gibt es gefühlt keine „Marktnische“ im „Dreuschendorfer Umland„, für die man bei der Meusel Bräu nicht auch das passende Bier braut. Das schönste Beispiel dafür wäre zum Beispiel das Bier „Coburger Art„. Aber darüber schreibe ich wohl erst im nächsten Jahr. Denn vom Advent an bis Drei König will ich ja wieder ausschließlich Böcke und Festbiere besprechen. Und wenn ich mit dem Meusel Sommerbier schon zu spät dran war, kann ich den Martinibock auch gleich noch zu spät hintennach schieben.
Eigentlich ist die Zeit vor Weihnachten ja genauso wie die Zeit vor Ostern eine Fastenzeit, eine stille Zeit – und zwar beginnend mit dem Sonntag nach dem Martini-Tag. Auch deshalb dürfte zu Martini noch mal schnell geschlemmt und geschmaust worden sein. Davon ist in heutigen Zeiten nichts mehr übrig geblieben. Im Gegenteil: Glühwein, Plätzchen, Lebkuchen, Dominosteine, Printen und, und, und … Und eben auch genügend Bockbiere.
Der Martinibock mit seinen 8,5 % ist verdammt dunkel im Glas. Das Aroma zeigt typische Malzsüße, so ein wenig wie Sirup zum Beispiel. Auch auf Zunge und Gaumen hat man dunkle Aromen, aber nicht so schwer. Das ist jetzt keine Offenbarung unter den dunklen Böcken, trinkt sich aber nett und recht entspannt weg. Was vor allem daran liegt, dass die 8,5 % kaum auffallen. Denn für einen „normalen Bock“ ist das schon verdammt viel Alkohol! Gut, im Craftbier-bereich gibt es auch deutlich stärkere Biere. Aber wie gesagt, bei den konventionellen Bieren … Aber ich schweife gerade ab. Ich war ja noch bei den Aromen. Und die werden in Richtung Abgang/Nachhall deutlich malziger und gerstiger, der Hopfen kommt dann auch ein wenig mehr ins Spiel, was dem Bock einen leicht herb-süßen Nachhall verschafft.
Kein Top-Bock, aber auch kein schlechter. Also, wenn ihr mich fragt, ist der Martinibock – und das abgedroschene Wortspiel muss erlaubt sein! – Gans in Ordnung! ;-)
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