Sorry, ich muss nochmal kurz auf das Thema alkoholfreie Biere und zugegebene Kohlensäure kommen. Da hatte ich mich beim Eder&Heylands Alt-Ostheimer alkoholfrei noch gefragt, auf welcher Grundlage, wann und wie eigentlich Kohlensäure zugegeben werden darf. Und siehe da: Wer nur  genügend fragt, dem wird auch vom Bayrischen Brauerbund geantwortet.

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In Reinheitsgebotsbieren darf also Gärungskohlensäure – als solche deklariert – zugegeben werden. Wo aber bei einem Bier der Hinweis auf das Reinheitsgebot fehlt, darf es dem Anschein nach auch „nur“ Kohlensäure sein??? Es klingt in meinen Ohren zumindest so. Und eine Zusammenstellung der wichtigen Punkte bei der Kennzeichnung von Bier bzw. Lebensmittelrechtliche Verpflichtungen bei der Etikettengestaltung von Dipl. Ing. Dario Cotterchio, der am Forschungszentrum Weihenstephan
für Brau- und Lebensmittelqualität arbeitet, sag dasselbe.

Vorlesung

Also habe ich bei meinem heutigen Bier des Tages, dem Bavaria Hefeweizen alkoholfrei einmal ein wenig genauer hingeschaut. Und siehe da, zum einen steht auf dem Etikett „Kohlensäure“ und nicht „Gärungskohlensäure“ und zum anderen steht auf dem Etikett nichts vom Reinheitsgebot.

Bavaria Alkoholfrei

Heißt das nun, dass das Bavaria Weizenbier alkoholfrei nicht nach der eigentlich allen deutschen Brauereien heiligen Regel gebraut wurde??? Und darf eigentlich ein nicht nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier in Deutschland als Bier verkauft werden? Zumal noch als „Original Bayrisch“???

Lieber Brauerbund, klärt mich doch da mal auf, denn mein Wissensdurst und meine Neugier sind in dem Fall noch lange nicht erschöpft!

Bavaria Weizenbier alkoholfrei

„Erschöpfend“ wird meine Rezension zum Bavaria Weizenbier alkoholfrei übrigens nicht. Das orange-gelbe Bier schmeckt typisch malzig-maischig. Die Hefenote ist ganz angenehm, die Süße typisch. 2011 hat dieses Alkoholfreie übrigens bei den World Beer Awards in der Kategorie Low/No Alcohol gewonnen. Die Pressemitteilung und dieHomepageloben die „hohe Qualität und einzigartigen Geschmack„.  Außerdem wird es „wird in einem speziellen Brauverfahren hergestellt, das nur von Eder & Heylands für die Produktion dieses Bieres eingesetzt wird„. Aber auch in der Pressemitteilung kein Hinweis auf  Reinheitsgebotstreue. Interessant, wobei es mir mehr oder minder egal sein kann. Schließlich goutiere ich ja auch Biere mit Kaffee, Honig und anderem. Es muss nur transparent sein! Dass das Bavaria Weizenbier alkoholfrei typisch „vorderwürzig“ schmeckt, teil tes mit anderen alkoholfreien Weizen. Ehrlich gesagt, kann ich das hohe Lob nicht ganz nachvollziehen. Aber immerhin ist es spritzig – wohl dank der  Kohlensäure. Aber jetzt höre ich mit dem Thema auch wieder auf …