Es gibt ja nicht nur „Multiple-Pils-Brauereien“, auch bei anderen Biersorten wird kräftig parallel gebraut. Dass sowas bei großen Konzern-Mitgliedern wie der Kulmbacher-Gruppe (Teil der Brauholding International) oder Tucher (Teil der Radeberger-Gruppe) passiert, erwartet man ja. Aber auch kleinere Brauereigruppen leisten sich den „Luxus“ gleicher Sorten unter verschiedenen Marken. Zum Beispiel die Großostheimer Brauerei Eder&Heylands. Unter deren Dach gibt es (mindestens) die Marken Eder’s, Heylands,      Bavaria (für ale Weizenbiere), Schlappeseppel (das Aschaffenburger „In-Bier“), Alt-Ostheimer, Schwanen, Kalt Loch und wer weiß nicht was alles noch … Außerdem darf man das Craftbier Ederbräu nicht vergessen!

Eder&Heylands Marken

Einen Teil seiner Marken präsentiert Eder&Heylands auf seiner Homepage. Das billige“ Schwanen-Bier ist natürlich nicht dabei.
Quelle: http://www.eders.de/home.php

Bei den Marken Eder’s und Heylands fällt auf, dass es laut Homepage genau drei Sorten gibt: Pils, Export und Radler. Im Schlappeseppel-Sortiment finden sich natürlich auch noch ein Pils und ein Export Macht nach Adam Riese schon mal drei Pilsner und drei Export unter einem Dach. Aber damit ist es noch nicht genug. Denn auch unter dem Etikett der Großostheimer Schwanenbrauerei findet man in unterfränkischen Getränkemärkten … ein Pils und ein Export! Ein Schelm, wer dabei Böses denkt!

Schwanen Export

Wenn die Marke Schlappeseppel das Zugpferd bei Eder&Heylands ist, dann ist das Schwanen-Bier die „Budget-Marke“ in diesem Reigen. Im Vergleich zu den Export-Bieren der Marken Eder’s und Heylands hat es nominell mit seinen 5,4 % 0,1 % weniger Alkohol. Im Vergleich zum Schlappeseppel Export fehlen ihm sogar satte 0,2 %. Das sieht deutlich aus. Aber man muss immer berücksichtigen, dass  der Gesetzgeber bei der Alkoholangabe eine Toleranz von 0,5 % gewährt.
Für ein Export ist das Schwanen Export aber zu flach, wenn ihr mich fragt. Ein Export sollte Volumen haben, Kraft, Süße und vor allem auch Hopfen. „Voll“ ist es aber nur im Alkoholgehalt. Sonst ist es recht mild, dezent, wenig der Rede wert. Getreidige Noten im Antrunk, ein wenig Hopfen … aber alles wirkt lieblos und „billig“. Bestenfalls ist das Schwanen Export ein helles Lager. Für ein export fehlt es ihm an Charakter, an Ausdruck und vor allem an Geschmack. Im Fernduell mit dem Heylands Export kommt es mir jedenfalls ein wenig „flacher“ vor. Dafür kostet es auch wesentlich weniger …