Reden wir mal ein wenig über Marketing. Das ist bei einem Produkt wie Bier alles andere als einfach. Wie soll man sich in Deutschland vn seiner Konkurrenz – sorry, seinen Mitbewerbern natürlich – absetzen? Wie sein eigenes Profil schärfen? Gerade in Franken, wo es nur so von handwerklich arbeitenden Familienbrauereien mit jahrhundertelanger Brautradition wimmelt. Da ist es tatsächlich schwer, einen „eigenen Claim“ abzustecken, ein Feld, das sonst kein oder kaum ein anderer besetzt. Gar nicht so einfach …

Sonnenstoff

Bei der Felsenbräu Gloßner in Thalmannsfeld setzt man da zum Beispiel auf Nachhaltigkeit und Ökologie. Schließlich war man die erste Solarbier-Brauerei, das muss man betonen. Nicht nur auf den Etiketten und den Drehverschlüssen. Auch die Homepage der Brauerei hört auf diesen Namen und natürlich erfährt man dort alles über das Energiemanagement beim Solarbier. Da liegt ein eigenes Solarbier-Bier eigentlich nahe – es hört auf den sommerlichen Namen Sonnenstoff und kommt in 0,33er Flaschen daher.

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Und auf dem Etikett werden einem die ökologischen Vorteile des Biers/der Brauerei an allen Ecken und Enden gezeigt. „drink green“ heißt es da. Das könnte als Slogan ziehen – und soll aussagen, dass bei einer Flasche Bier normalerweise 73 g CO2 freigesetzt werden, bei einem Felsenbräu jedoch nur 2 g CO2. beim Alkoholgehalt ist der Sonnenstoff allerdings so gewöhnlich wie andere Biere auch. 5,0 % sind Durchschnitt bei hellen Bieren. Das goldene Bier riecht getreidig, ein wenig wie ein typisches Pils – allerdings hat das Edel Pils aus gleichem Haus 0,2 % Alkohol mehr. Geschmacklich liegt der Sonnenstoff irgendwo zwischen einem Hellen und einem Pils. es trinkt sich nett weg, zeigt hellmalzige Aromen genauso wie Getreide, ein wenig Hopfen und vor allem einen schlanken Körper. Ein echtes Trinkbier, das man durchaus auch in 0,5er Flaschen trinken könnte. Ob es „Kult-Potenzial“ hätte, ist schwer zu sagen. Zwar ist Nachhaltigkeit gerade bei jungen Leuten in Großsstädten ein Thema, aber dafür müsste der Sonnenstoff vielleicht „hipper“ daherkommen.

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Quelle: http://www.sonnenstoff.com/

Und vielleicht sollte man die regionalen Zutaten aus kontrolliertem Anbau und die 5-wöchige Lagerzeit betonen. Und vielleicht auch die eigene Homepage für den Sonnenstoff mal auf den neuesten Stand bringen. Und vielleicht noch mit cooler Musik unterlegen. Und wenn man jetzt noch das Bier mal in ein paar Clubs in Berlin Hamburg Köln oder München karrt, könnte der Sonnenstoff „abgehen“. „drink green“ gefällt mir jedenfalls schon mal.