Heute gibt es mal wieder ein „Spezial-Bier“ – und mit ihr eine besondere Biertradition:

der Flinderer!

Dabei handelt es sich um eine Pegnitzer Biertradition, die auf eine Übereinkunft aus dem Jahr 1728 zurückgeht, wie man auf der Homepage der Stadt Pegnitz lesen kann. Während die Pegnitzer Brauer im Winter ungehindert ihr Bier ausschenken durften, gabe es für die geschäftlich lukrativeren Sommermonate eine Art „Bierfahrplan“. Vom ersten März an bis Ende September/Anfang Oktober wechselten sich die Brauberechtigten mit dem Bierausschank im Wochenrhythmus ab. So hatte jeder etwas vom Sommergeschäft. Den Durstigen sahen anhand eines „Bierzeigers“, wo es gerade frisches Bier gab. Dieser „Bierzeiger“ war ein bunt und glitzernd dekorierter Kranz oder Busch aus Zweigen, der da in der Sommersonne glänzte, blinkte und flitterte – ein „flinderlîn“.

Flinderer

Auch heute noch gibt es den Pegnitzer Flinderer – als Tradition wie als besonderes Bier. Aber heute bekommt man in Pegnitz nicht mehr nur ausschließlich in den am Flinderer beteiligten Gastronomien und zu den Flindererterminen den Sommer über sein Bier. Überhaupt gibt es das Flindererbier auch in Flaschen zum Mitnehmen. Dann kann man es trinken, wann und wo man will. Was ich dann auch mal mit dem Jura Bräu Flinderer gemacht habe.

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Mit 5,1 % ist das Flinderer nicht so stark. Das ist insofern interessant, weil  das Jura Bräu Flinderer bei ratebeer zum Beispiel unter der Kategorie Oktoberfestbier/Märzen einsortiert wird. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass man ein Flinderer wie einen Zoigl als eine Art Kellerbier ansehen müsste. Wogegen im Fall des Jura Bräu Flinderer die Tatsache spricht, dass das bernsteinfarbene Bier filtriert ist, während Kellerbiere in der Regel unfiltriert sind. Geschmacklich liegt das Jura Bräu Flinderer irgendwo zwischen einem Kellerbier udn einem Märzen. Die Basis ist deutlich malzig, geprägt von Karamelltönen und Mandel-/Nussaromen. Gegen Ende zu wird es hopfiger, auch herber und kantiger. Und für meinen Gaumen ein wenig „unrund“. Nicht schlecht, aber auch nicht ganz so mein Fall. Aber vielleicht bin ich das Flinderern nur nicht so gewohnt? Und geht es beim Flinderer nicht mehr darum, bei Bier und Brotzeit gesellig zusammenzusitzen? Wenn das funktioniert, ist alles gut!