Zu den Tagen, an denen es besonders schwer fällt, ein Bier des Tages zu schreiben, gehört der Ostersonntag. Nicht, dass es nicht genügend passende Osterbiere für den Anlass gäbe – nein, da findet sich immer eines. Aber, wenn man wie ich, früh morgens nach grade mal drei Stunden Schlaf in die Osternacht geht, danach zum gemeinsamen Osterfrühstück und wiederum danach noch mit Freunden Eier und Osternester suchen …
Ehrlich, ich könnte mich jetzt auch hinlegen und schlafen. Aber es hilft nichts! In meinem Osterkörbchen lag neben Lamm und Ei auch ein Osterbier – das will besprochen sein, bevor das österliche Halleluja verklungen ist und die Schokohasen im Supermarkt verramscht werden.
Beim Kaiserhöfer Osterbier aus Kronach handelt es sich um ein helles Festbier, mithin sowas wie ein helles Export. Die 5,4 % sind ordentlich, da kann man sich nicht beschweren. Vor allem nicht, wnen man sich nach über zwei Stunden Gottesdienst voller österlicher Freude eins zum Frühstück aufmacht … Lasst es mich so sagen: Zum Dosenfleisch wie auch zum Osterei passte es recht gut!
Geschmacklich ist das golden-farbene Bier durchaus ausgewogen. Gut, es tendiert ein wenig mehr zur malzigen Süße als zur deutlichen Herbe, aber die fein pointierte Hopfennote hält gut dagegen. Dem einen oder anderen meiner Freunde fehlte es da – auch mit Hinblick auf gebackenes Osterlam und Schokoeier ein wenig an gegensteuernder Herbe. Das kann man so sehen. Man kann sich aber auch über das Zusammenspiel von getreidiger Malzbasis, leicht blumigem Hopfenaroma, Citrus und ganz dezenter Grapefruit freuen – vor allem, wenn man in der Fastenzeit auf Bier verzichtet hat. Ich jedenfalls bin dem Osterhasen nicht böse, dass er mir das Kaiserhöfer Osterbier ins Körbschen gelegt hat(te) …
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