Wenn wir gerade scon mal über zukunftsweisende Biere in Franken reden, dann fallen dem einen oder anderen sicher ein paar Biere dazu ein. Die Weyermann®- und Pax Biere sowieso, das Blümla der Meinel-Schwestern aus Hof zum Beispiel, das Hoptimum der Wiethaler Brauerei, die Veldensteiner Bierwerkstatt, auch was beim Georg Rittmayer in Hallerndorf so entsteht und, und, und …
Hat dabei eigentlich einer die Rhöner Brauerei Dittmar in Kaltennordheim auf dem Schirm? Ich befürchte nicht, dabei bietet sie gerade ein sehr interessantes Bier an, die Rhöner Simco Serenade. Das erinnert einen irgendwie an die Hopfensinfonie aus dem letzten Jahr. Die hatte mich ja noch nicht so sehr vom Hocker gerissen. Die Simco Serenade dafür umso mehr! Laut Etikett handelt es sich dabei um ein naturtrübes Kellerpils mit Pilsner und Münchner Malz und an Hopfen mit Merkur und Saphir aus Deutschland und eben Simcoe aus den USA.
Und soll ich euch was sagen? Geiles Bier! Echt geiles Bier! Die Farbe alleine schon: So ein Bernstein-Ton macht Laune und Lust aufs Trinken. Und dann das Aroma: angenehm fruchtig, ohne zu überladen zu wirken. Was auch für den Trunk gilt. An dem passt für mich alles. Denn trinkbar ist das Bier ohne Abzüge. Dafür sorgen schon mal die dezenten 4,9 %. In der „normalen Bierwelt“ ist das Standard, in der Craftbierwelt haben aber die meisten Biere weit mehr Alkohol, was nicht selten zulasten der Süffigkeit geht. Und wenn wir grade dabei sind – für die Bitterwerte gilt dasselbe. Auch hier bewegt sich die Simco Serenade eher auf Pils-Niveau denn in Craftbierhöhen. Dafür schmeckt es … also ich finde es geil! Mann, ich hätte statt ein paar Flaschen ein paar Kisten davon mitnehmen sollen. Citrus und Maracuja, Frucht und ein wenig Würze … mild, statt bitter eine spritzige Note– eine Art von „Pils“ und doch einzigartig.
Mein Urteil: Alles richtig gemacht! Mehr Bittere und mehr Malz müssten nicht sein, der schlanke Trunk passt durchaus. Das ist die Richtung, in die es weiter gehen könnte.
Wenn die Hopfen-Ideen und fruchtaromatischen Eindrücke, die man bei solchen Bieren erlangt, jetzt noch die doch recht monotone Pilsszene in Deutschland (im wahrsten Sinne des Wortes) beFRUCHTen würden, dann könnte aus dem vielgescholtenen Pils wieder eine attraktive Biersorte werden!
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