Das heutige Dunkle kommt aus einer „Ecke Frankens“, in der ich mich ehrlichgesagt nicht so gut auskenne – und das meine ich nicht nur biertechnisch. Dabei versteht sich der Süden Thüringens immer deutlicher als fränkisch. Zumindest kann man das der Presse immer wieder entnehmen und dabei beruft man sich auf den Rennsteig als Grenze. Tatsächlich ist dieser 170 km lange Kammweg seit dem Mittelalter die Grenze zwischen dem Herzogtum Franken und der Landgrafschaft Thüringen.
Ganz einfach ausgedrückt ist also alles südlich vom Rennsteig sprachlich und kulturell gesehen fränkisch. Allerdings geht es den Henneberg-Itzgrund-Franken ein wenig so wie ihren Brüdern und Schwestern in Bayern, zumindest nach der Darstellung des Vereins Hennberg-Itzgrund-Franken e.V. Dort fordert man „Wir sind Franken, keine Thüringer!“ genau so wie bei uns „Wir sind Franken, keine Bayern!„.
Was uns Franken eint ist neben dem Dialekt vor allem unsere kulturelle Lebensart. Oder wie es beim Verein Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. heißt: „unsere Bratwurst ist eine Fränkische Bratwurst, unser Kloß ist ein Fränkischer Kloß, unsere Kerwa ist eine fränkische Tradition, unser Bier ist ein fränkisches Bier“
Und damit sind Biere wie das Raubritter Dunkel der Schwarzbacher Schlossbrauerei ein Fall für meinen Blog. Schwarzbach liegt ungefähr 13 Km nordöstlich von Hildburghausen und ca 18 km südlich vom Rennsteig, also mitten im thüringischen Franken. Neben dem Raubritter Dunkel gibt es noch ein Pils namens Hopfenperle, ein Weizen, ein Winterbier und einen Bock.
Beim Raubritter Dunkel gefällt mir schon mal die Farbe: Dunkle Kastanie mite inem leichten Rotstich. Das ist schon ganz schick. Beim Geruch nimmt man dunkle Malzaromen wahr. Auch auf der Zunge ist der Start schön malzig. Im Mittelfeld wird es dann fruchtiger, bevor es hintenraus wieder kernig-dunkel wird. Allerdings erschlagen einem beim Raubritter Dunkel die Röstaromen nicht. Im Abgang mischen sich die dunklen, brotig-kernigen Noten nämlich mit Süße und Frucht. Dazu kommt noch ein richtig schön langes, leicht holziges Finish. Dazwischen immer wieder einw enig Hopfenaroma, … Ja, das gefällt mir. Das ist richtig gut! Das kann, darf, nein MUSS fränkisch sein. Da gebe ich dem Verein Henneberg-Itzgrund-Franken recht. und für mich gibt es wieder eine interessante Bierregion in Franken zu entdecken!
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