Neulich hatte ich einen Facebook-Post des Bayerischen Brauerbundes mit einem Foto eines Kristallweizens „kommentiert“ Und dieses Bild erntete gleich das übliche Unverständnis: Kristallweizen? „Ein echtes Weißbier/Weizen muss hierzulane selbstverständlich die Trübe der Hefe enthalten“, schrieb da prompt einer als Antwort. Und sowas hört oder liest man häufiger, wenn es um Kristallweizen geht.
Die Distelhäuser Brauerei in Distelhausen lobt ihr Kristall Weizen dagegen als ein „‚ungetrübtes‘ , moussierendes Champagner-Erlebnis der besonderen Art!“ Da prallen Welten und Philosopien aufeinander. Ein „grantelndes Lederhosenweißbier“ gegen die „filigrane Champagnerweisse“, die freilich so nicht heißen darf, damit man es nicht mit dem französischen Schaumwein verwechseln kann.
Wobei das Kristall Weizen aus Distelhausen ein optisch wirklich schönes Bier ist: golden, klar, spritzig. Und auch, wenn die Hefe herausfiltriert wurde, vermeint man eine schöne Hefefruchtnote zu erschnuppern. Geschmacklich ist das Distelhäuser Kristall Weizen ein echtes Sommerbier: Schön fruchtig, nicht so sehr bananig-sämig, dafür malzig, weich und rund. Interessanterweise schmeckt es auch so ein wenig „hefig“. Das passt aber zur fruchtigen und leicht säuerlichen Note. Wie gesagt, echt sommerlich, spritzig, süffig. Und auch, wenn ich natürlich weiß, dass unfiltrierte Biere mehr Inhaltsstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthalten, muss ich sagen: Ab und an kann ich auch mal auf die Hefe verzichten.
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