Wie kauft ihr Biere? Die Mehrheit der Deutschen kauft nach dem Preis. Was im Angebot ist, wird mitgenommen. Schmeckt ja eh alles gleich. Häufig kauft man auch das Bier, das man schon kennt. Und bei unbekannten Bieren? Da wählt man nicht selten nach dem Etikett aus. Und was das Etikett angeht, müsste für mich das Raubritter Dunkel der Lichtenberger Sonnenbräu ein Renner sein.

Sonnenbräu Lichtenberg

Denn das Etikett mit den beiden Rittern, der eine in fränkischem Rot-Weiß, der andere in bayerischem Weiß-Blau, gefällt mir überaus gut. Es gefällt mir sogar besser als das Etikett seines „Schwesterbiers“ von der Schwarzenbacher Schlossbrauerei. Die beiden Brauereien teilen sich ja ein Stück weit deutsch-deutsche Geschichte.

Schwarzbacher Raubritter Dunkel2

Die beiden Raubritter unterscheiden sich, wenn man sie vergleichen will, im Zutatenverzeichnis: Beim Lichtenberger Raubritter steht Röstmalzbier auf dem Etikett, beim Schwarzbacher hingegen nicht. Ob das daran liegt, dass das eine in Bayern hergestellt wird und das andere in Thüringen? In Sachen Bier gibt es ja oft einen bayerischen Sonderweg.

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Geschmacklich ist es ein ordentliches Dunkles. Farblich sowieso, auch wenn man mit Röstmalzbier nachgeholfen hat. Wie gesagt, ich habe nichts gegen den Einsatz zum Färben, wenn man es denn auf dem Etikett deklariert. Der Antrunk startet dunkelmalzig, aber nicht zu schwer. Dann entwickelt das Bier seine Malzaromatik deutlich in Richtung Süße, umgeht aber weitgehend eine malzbonbonige Pappigkeit und läuft mitmalztrockenen und vielleicht sogar licht holzigen Noten gepaart mit ein wenig Citrus (aber nur schwach) aus. Gut, es könnte schwerer sein, uriger .. für einen Raubritter ist der Körper fast schon zu schlank. Und der Nachhall wird wieder mehr von der Süße bestimmt. Aber dafür ist es süffig. Stören tut da nichts. Was mich darauf hoffen lässt, dass es mit dem Raubritter Dunkel weitergeht, denn schließlich finde ich nicht nur das Etikett, sondern auch den Inhalt  echt toll!