Das heutige Bier des Tages kommt ein wenig später, denn zum einen hatte ich den ganzen Tag bisher „Nikolausstress“ (als Vater, Onkel usw. hat man da ja familiäre Verpflichtungen). Zum anderen war ich gestern auf einem inoffiziellen Bockbieranstich. Es gab das hauseigene, sprich selbstgebraute 2016er Bockbier vom Gleisdreieck in Bamberg.

Bock 2015

 

Die eifrigen Bier-des-Tages-Leser wissen ja, dass mein Freund Jürgen und ich ab und an ein wenig Bier brauen. Und dazu gehört natürlich auch ein Bock. Wobei wir uns in diesem Jahr in Sachen Stammwürze zurückgehalten haben. Letztes Jahr war er verdammt stark. Dann ist so ein Bock zwar eine Wucht, aber viel schafft man davon nicht. Dieses Jahr waren wir im Bereich P16 unterwegs, was knapp um bzw. über 6 % bedeuten dürfte. Außerdem ist der diesjährige Bock nicht hell, sondern eher bernsteinfarben. Neben Pilsner Malz haben wir eine ordentliche Schippe Münchner Malz (30 %) und ein wenig Cara Red® war noch übrig) verbraut – nicht ganz freiwillig, aber das ist eine andere Geschichte. In Sachen Hopfen hatten wir 25 Bittereinheiten geplant und als Hopfen Perle und Saphir eingesetzt.

Bock 2016_2

Nun ist es müßig über das eigene Bier zu schreiben. Natürlich ist der weiche Charakter des Bocks zu loben, vor allem der sorgsame Einsatz vom Münchner Malz, der zu einer feinen Karamellsüße führt, begleitet von leichten Rosinennoten. Die sind aber wirklich dezent und fügen sich in den leichten Hopfenfruchtcharakter ein. Ach ja … und nochwas sollte hervorgehoben werden: Man schmeckt keinen Alkohol! Ja, das könnte ich jetzt alles schreiben, aber wie objektiv wäre das? Jeder Hobbybrauer lobt sein Bier, nennen wir es meinetwegen „Vaterstolz“, aber das ist so. Da machen wir keine Ausnahme. Also habe ich gestern ein paar „Stimmen und Stimmungen“ von unserem Freundeskreis eingefangen, die ich hier wiedergeben möchte. Und keine Sorge, das sind alles gestandene Biertrinker, die einem sofort sagen, wenn was „scheiße“ schmeckt. Da dürfen wir uns keine Gefälligkeiten erhoffen.

Am häufigsten vielen Adjektive wie süffig und leicht süßlich. Nett fand ich auch den Kommentar: „Ein Bock, den man als Bock erkennt, der einem aber nicht die Schuhe auszieht“ (im Sinne von: sofort platt macht). Das gefällt mir vor allem, weil ich ihn mir ein wenig „stärker“ vorgestellt hätte. Aber das scheint angekommen zu sein. Der weiche Charakter und die Hefefrucht wurden genauso erwähnt wie eine Cognac-Note, also diese Trockenfruchtigkeit gepaart mit Süße, die vom Münchner Malz herkommt. Apropos Süße: Einer wunderte sich über die „Klebrigkeit“ am Krug. Tja, Bock halt. ;-) Und gemeinhin wurde es als ganz tolles Bier gelobt, auch wenn es im Vergleich zum letztjährigen Bock nicht ganz so gut abgeschnitten hat. Ach ja, an der Karbonisierung der Fässer (mit bayerischem Anstich natürlich) müssen wir noch einw enig arbeiten. Aber ok., gut Bier will Weile haben (und Schaum)! ;-) Ach ein überschwängliches Lob will ich auch noch erwähnen: „Lob an die Brauer, vielleicht der beste Bock, den ich heuer getrunken habe„. Hach ja, sowas geht runter wie Öl!

Für uns ist unser Bockbieranstich (mehr oder minder) der Abschluss des „Braujahrs“. Aber die ersten Pläne für 2017er Biere stehen schon und die ersten Brautermine ebenfalls. Es wird also auch in Zukunft wieder ein paar Gleisdreieck-Biere geben. Stay tuned …