So, was hatten wir denn diese Woche so? Ein Jubiläumsbier, ein Jahrgangsbier … dann nehmen wir heute mal ein …Festbier. Und zwar ein dunkles Festbier.
Warum das Storchenbier von der Brauerei Sauer aus dem mittelfränkischen Röttenbach Storchenbier heißt, lässt sich leicht erklären. Meister Adebar wohnt nämlich auf dem Schornstein der Brauerei. Den Aischgrund müssen die Störche ja aber auch lieben. Weiher, Bachläufe, feuchte Wiesen, jede Menge Frösche und anderes Kleingetier … ein Paradies für den Storch. Und die Röttenbacher lieben ihre Störche so sehr, dass sie ihnen eine eigene Webcam spendiert haben. Oder besser den Storchenfreunden. Und auch sonst darf der Storch im „Stadtbild“ nicht fehlen.
Wenn dem Storch so viel Wertschätzung entgegengebracht wird, stellen sich zwei Fragen: 1. Gibt es in Röttenbach jetzt besoders viele Kinder? Und 2. Wird das Storchenbier der Brauerei Sauer dieser Wertschätzung gerecht?
Im Glas zeigt sich das Storchenbier mal so richtig dunkel. Nicht ganz schwarz, aber dunkelbraun mit einem Stich Kastanie. Das gefällt mir, ist aber irgendwie nicht so „storchig“, schließlich ist „unser Meister Adebar“ ja ein Weißstorch. Schnuppert man daran, hat man schon mal schöne, dunkelmalzige Aromen in der Nase. Und auch auf der Zunge ist es angenehm dunkelmalzig. Es ist, was Röstaromen, Bittere und Süße angeht, gut ausgewogen. Die Röstaromen hauen einen aber nicht sofort um. Im Gegenteil, sie bauen sich mehr Stück für Stück auf und zeigen ein Spektrum von Brotrinde über Karamell bis hin zu echt-trocken-holzigen Noten. Aber alles mit Bedacht und nicht brachial. Doch, das gefällt mir sehr gut. Mit seinen 5,5 % ist es auch nicht gerade schwach auf der Brust. Hey, Leute, das gefällt mir, das schmeckt mir, das kann man ruhig weiterempfehlen! Jedenfalls außerhalb Röttenbachs, denn dort klappern das die Störche eh von allen Schornsteinen, Dächern usw.
P.S.: Dass es das heutige Bier des Tages über Störche und das Storchenbier gibt, während amerikanische Wissenschaftler harausgefunden haben wollen, dass ein bis zwei Bier die Fruchtbarkeit befördern würden, ist reiner Zufall. Ob es mit Storchenbier noch besser klappt, haben besagte Wissenschaftler leider nicht untersucht. Schaden können so ein oder zwei Seidla davon jedenfalls nicht. ;-)
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